Günther Weidlinger

Talk & Songs 35

In dieser Sendereihe spreche ich, Mario Friedl, mit Innviertler Sportler und Sportlerinnen über ihr Leben, aber auch über ihren Musikgeschmack.

In dieser Folge war ein ganz Großer der Leichtathletik-Szene zu Gast – die Rede ist von Günther Weidlinger.

Der 46-Jährige wurde insgesamt sechsmal österreichischer Meister im 3000-Meter-Hindernislauf. Außerdem gewann er vier nationale Titel über 5000, vier über 10.000 Meter, drei im 10-km-Straßenlauf, sieben im Crosslauf auf der Kurz- und sechs auf der Langstrecke sowie einen Titel über 1500 Meter.

International hat er bei Europa- und Weltmeisterschaften, aber auch bei vier Olympischen Spielen teilgenommen.

Zitate:

„Es war nie geplant, dass ich Leistungssportler werde.“

„Eine EM oder WM ist schon ganz in Ordnung, doch eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Das Medieninteresse ist extrem. Plötzlich bist du bekannt.“ Weidlinger auf die Frage, ob sich nach den ersten Spielen 2000 in Sydney für ihn was verändert hat.

„Ich war nie der „Fortgeher“ und bin es auch heute nicht. 1996 war ich in den Ferien bei der Junioren-WM in Australien, die anderen haben daheim für die Nachprüfung gelernt. Ich habe da schon viel erleben dürfen, da habe ich auf gewisse Dinge gerne verzichtet.“ Auf die Frage, ob ihn in den wilden Jahren was gefehlt hat.

„Ich habe den Great Australian Run gewonnen, das war schon sehr speziell. Davor habe ich in den Australischen Alpen trainiert und bin mit einer sehr guten Form zum Rennen gekommen.“ Weidlinger überquerte noch vor Weltmeistern und Olympiasiegern als erster die Ziellinie.

„Ich musste viele Rückschläge einstecken, bin aber mehrmals wieder aufgestanden.“

„Meine Mutter sah um zwei Uhr am Morgen meinen Sturz in Japan. Auf Eurosport sagten die Kommentatoren: „Das sieht nach einem Genickbruch aus.“ Weidlinger stürzte 2007 bei der WM in Osaka beim Hindernislauf – seine Mutter musste eine Stunde lang zittern, bevor die erste Entwarnung kam.

„Mein Wettkampfgewicht lag bei 53 Kilogramm, jetzt habe ich ungefähr zehn Prozent mehr.“

„Ich gratuliere jeden, der meine Rekorde bricht, denn das heißt, dass in der österreichischen Leichtathletik was geht.“

„Ich habe meinen Rücktritt 2014 nie bereut. Das einzige was mir fehlt, sind die ganzen Trainingslager. Da lernt man viele interessante Kulturen kennen.“

„Der Hochleitungssport ist definitiv nicht gesund. Das ist Raubbau am eigenen Körper. Aber auch ein Job am Fließband oder ein Beruf mit gefährlichen Dämpfen ist nicht gesund.“

„Ich wäre eingeladen gewesen, fahre aber nicht nach Paris. Die Zeit gehört jetzt der Familie.“

Günther Weidlinger

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